Donnerstag, 17. Juni 2010
Bestattung
5.) BESTATTUNGEN

5.1) Einladung
5.2) Kleidung
5.3) Blumen
5.4) Kondolenzbrief
5.5) Spende
5.6) Ablauf
5.7) Tipps
5.8) Besonderes Wissen

Wahrscheinlich ist jedem hier klar, dass dieses Thema ein besonders brisantes ist, wenn es um das Benehmen geht und um bestimmte Regeln, die eingehalten werden sollten und es eben besonders peinlich und unangenehm ist, wenn man in so einem Moment etwas falsch macht, womöglich sogar auf den Gefühlen von Betroffenen/Hinterbliebenen rumtrampelt.

Damit dies gar nicht erst passieren kann, habe ich mich im folgenden Abschnitt mit den Regeln und Tipps beschäftigt, die man auf einer Bestattung unbedingt beachten sollte um nicht negativ aufzufallen.

5.1) Einladung
Fangen wir damit an, die Frage zu klären, ob man denn überhaupt auf einer Bestattung eingeladen wurde oder nicht.
Hier gilt: Wer eine Todesanzeige bekommen hat, in der auch Ort und Zeit der Beisetzung bekannt gegeben wurden, so ist dies gleichzeitig auch die Einladung zu derselben.

Also ist auch ein Zeitungsinserat (Todesanzeige in der Zeitung) mit Ort und Zeit der Beisetzung wie eine Einladung anzusehen.

5.2) Kleidung
Bevor man zu einer Beisetzung geht sollte man sich bereits Gedanken über sein OUTFIT machen:
Zur Auswahl steht für IHN
- passend zur WM sein Deutschlandtrikot, dazu rote Shorts und Flipflops
- seine dunkle Shorts und ein ebenfalls dunkles T-Shirt und eine dunkle Basecap
- seine dunkle lange Hose, ein weißes Hemd (je nach Temperatur mit etwas langärmligen dunklen Kleidungsstück zum überziehen) und einer dunklen Krawatte, dazu die passenden Schuhe (dunkel) und Socken (dunkel)

Für SIE steht zur Auswahl
- der Minirock von letzter Nacht, in Kombination mit dem glitzernden neongelben Top
- ein knielanger Rock in dunkleren Farben mit einer Bluse, ebenfalls sehr dunkel und Sandalen
- Eine hübsche dunkle Hose (lang), weiße Bluse, dunkle Accessoires

Generell ist hier zu sagen, dass kurze Kleidung stillos ist, weswegen eben lange Kleidung empfohlen wird. Auch schreibe ich mit Absicht nicht schwarz, sondern dunkel, weil es eben nicht schwarz sein muss. Allerdings sollte der dunkle Farbton am ganzen Outfit einheitlich sein und sich nicht von Kleidungsstück zu Kleidungsstück unterscheiden, was auf Geschmacklosigkeit schließen lässt. Ansonsten können dunkle Accesoires und bei Frauen auch eine Kopfbedeckung (mit Schleier) mit dem Outfit kombiniert werden.

Bei Paaren oder Familien kann zusätzlich noch darauf geachtet werden, dass die Outfits aufeinander abgestimmt werden (bei Bedarf).

BESONDERHEIT: Sollte in der Einladung explizit erwähnt worden sein, wie die Gesellschaft sich zu kleiden hat, sollte dem natürlich Folge geleistet werden um später auf der Bestattung nicht aufzufallen.

Wenn nun die Kleidungsprobleme geregelt sind, gilt es weitere Punkte zu beachten, bevor man sich blindlings auf die Bestattung begibt.

Es gibt nämlich noch ein paar Dinge die man vielleicht besser vorher in die Wege geleitet haben sollte.

5.3) Blumen
Dazu gehört zum einen, dass man Blumen für die Beisetzung bestellt/kauft. Diese werden dann zum Tag der Beisetzung direkt zum Ort der Beisetzung geliefert (meistens haben Friedhöfe ihre eigene Gärtnerei, die sich auf solche Blumensträuße/ -kränze/ -gestecke spezialisiert haben). Man kann seinen Blumenstrauß/ -kranz/ -gesteck aber auch selber mitbringen und persönlich am Grab, bzw. am aufgebahrten Sarg ablegen.

5.4) Kondolenzbrief
Zum anderen schreibt man an den, für sich persönlich nahestehenden, Hinterbliebenen einen Kondolenzbrief. Wie schreibt man einen solchen Brief?
- Nimmt man das nächstbeste Papier und jagt es durch die Schreibmaschine?
- Nimmt man einen Kugelschreiber und beschreibt sein Blatt Papier?
- Nimmt man ein weißes Blatt und beschreibt es per Computer?
- Nimmt man ein weißes Blatt Papier und schreibt Handschriftlich mit Tinte?

Letzteres ist der Fall. Man sollte dabei auf eine saubere Handschrift achten. Auch sollte man sich darauf beschränken, der trauernden Person seinen Trost zu schenken und coole Sprüche, sowie auch seine eigene Trauer/Emotionen möglichst aus dem Spiel lassen.
Das Trauerpapier mit dem schwarzen Rand ist den Hinterbliebenen selbst vorbehalten!!!

5.5) Spende
Was ebenfalls häufig vorkommt, ist, dass Hinterbliebene statt Blumen eine Geldspende erbitten, welche einem gemeinnützigen Zweck dienen soll, der dem Verstorbenen am Herzen lag. In der Regel ist dafür ein extra Konto eingerichtet auf das das Geld überwiesen werden kann.
Geldscheine im Kondolenzbrief sind zwar möglich, geschmacklich jedoch fragwürdig!


5.6) Ablauf
Wenn dann all diese Punkte erledigt sind, dann kann man sich schon ziemlich sicher sein, dass man nicht mehr viel falsch machen kann.
Nun sollte man allerdings noch darüber bescheid wissen darüber, wie so eine Bestattung eigentlich abläuft und wann man für sich selbst Zeit findet, sich vom Verstorbenen zu verabschieden oder sich mit den Hinterbliebenen zu unterhalten und ihnen Trost zu spenden.

Hier sollte man sich zunächst vielleicht erst einmal überlegen, ob man sich nicht vielleicht noch einmal bei einem der Hinterbliebenen genauestens informiert, wie der Ablauf der Bestattung sein soll. Denn die Rituale auf Bestattungen richten sich immer nach der Konfession und den regionalen Bräuche des Verstorbenen, wodurch es passieren kann, dass die Zeremonien ganz unterschiedlich Abläufe haben können. Daher empfiehlt es sich, noch einmal nachzufragen und sich abzusichern, damit man später nicht allzu sehr überrascht ist, wenn auf einmal etwas Unvorhergesehenes geschieht.

Ich konzentriere mich hier aber auf die traditionelle christliche Bestattung.

Die Trauerfeier beginnt in der Regel in der Aussegnungshalle mit einem Gottesdienst (der Sarg steht vor dem Altar). Anschließend wird bei der
- Erdbestattung der Sarg von Friedhofsangestellten zum Grab getragen. Es folgt der Pastor und nach ihm die engsten Verwandten, danach Freunde, Bekannte, Kollegen, etc. Am Grab wird noch eine kleine Rede gehalten und anschließend wird der Sarg entweder vom Personal oder von Teilnehmern der Trauergemeinde in das Grab hinab gelassen.
- Urnenbestattung an einem zweiten Termin die Urne beigesetzt.
Nach der „Beisetzung“ gehen alle Teilhabenden am Grab vorbei und werfen aus bereitstehender Erde bis zu drei Schaufeln derselben, eine Blume, Blüte, oder einen kleinen Strauß auf den Sarg/die Urne. Anschließend geht man an den Hinterbliebenen vorbei und drückt seine Anteilnahme aus, durch:
- Händedruck
- Stumm
- Mit ein paar kurzen Worten
- Etc
Wie genau ist eigentlich gar nicht so wichtig solange es echte Anteilnahme ist und es keine zu lange Zeitspanne in Anspruch nimmt, damit die folgenden Personen nicht warten müssen. Außerdem sollte es natürlich auf keinen Fall die Gefühle der Hinterbliebenen verletzen!
(auf dem anschließenden Leichenschmaus ist auch noch genügend Zeit seine Anteilnahme auszudrücken und ein persönliches Gespräch zu führen.)!
Nun geht es nämlich in ein nahe gelegenes Restaurant zum sogenannten „Leichenschmaus“. Dieser Leichenschmaus findet statt, damit die Hinterbliebenen nicht gleich allein gelassen werden und damit ein wenig Überbrückungszeit (ca. 2 Std.) entsteht um das noch offene Grab mit Erde zu füllen und schön herzurichten, damit es nach dem „Leichenschmaus“ noch einmal besucht werden kann und nun so aussieht, wie es ab dann aussehen soll.

5.7) Tipps, die Helfen, nicht aufzufallen:
- Pünktlich erscheinen, damit der Gottesdienst nicht gestört wird.
- Handys, wenn möglich aus, ansonsten auf jeden Fall lautlos und den Vibrationsalarm aus.
- Taschentücher dabei haben.
- Schnäuzen nach Möglichkeit lautlos.


5.8) Besondere Wissenspunkte:
Sollte ein Ehepaar begraben werden, oder der Ehepartner zu dem bereits verstorbenen Gatten in das Grab kommen, so wird die Ehefrau traditionsgemäß links vom Ehemann/ der Ehemann rechts von der Ehefrau begraben.
Sollte also jemand fragen, wer auf welche Seite des Grabsteins kommt...

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