Mittwoch, 16. Juni 2010
Allerlei Kleinigkeiten
2) Allerlei Kleinigkeiten
2.1) Niesen, Gesundheit
2.2) Schnäuzen
2.3) WC und Blähungen
2.4) Fahrstuhl
2.5) Sauna


2.1) Niesen, Gesundheit
Wie niest man eigentlich „korrekt“? Das man neuerdings dem niesenden nicht mehr Gesundheit wünschen soll, sondern das Niesen am besten einfach ignoriert ist wahrscheinlich mittlerweile bei den meisten angekommen. Doch was macht der der niest eigentlich am besten?
Beide Hände vor das Gesicht halten um ja nichts durch zulassen
Einfach Niesen und so tun als wäre nichts und möglichst niemanden dabei treffen
Das Niesen mit allen Mitteln zu unterdrücken versuchen, auch auf die Gefahr hin, dass einem das Gehirn explodiert
Hier sind wohl alle drei Möglichkeiten nicht gerade die idealsten.
Laut Knigge sollte man bei einem starken Niesreiz in ein Taschentuch hinein niesen falls ein solches zur Hand ist. Ansonsten einfach die linke Hand nehmen da hierdurch nicht die Rechte beeinträchtigt wird die man dem nächsten Gesprächspartner zum Gruß reicht. Das unterdrücken des Niesens ist nicht angeraten da es gesundheitlich nicht so gut ist. In allen fällen sollte man versuchen möglichst diskret zu niesen und nie in die direkte Richtung von Gesprächspartnern oder anderen Personen.
Um nochmal auf das „Gesundheit!“ zurückzukommen: Hierzu meint Knigge, dass „der unerhebliche Zwischenfall des Niesens nicht zu einem Drama gesundheitlichen Verfalls verfremdet werden soll“ durch derlei Ausrufe. Ein kurzes „Entschuldigung“ kann durchaus angebracht sein wenn sich umstehende eventuell erschrocken haben.

2.2) Schnäuzen
Stark verwandt zum Thema Niesen ist wohl auch das Naseputzen.
Hierbei ist auch einiges zu beachten. Gleich vorneweg: Übermäßiges Schnäuzen ist nicht sehr Gesund da das Sekret in die Nasennebenhöhlen gelangen kann und sich zum Schnupfen auch noch eine Nasennebenhöhlenentzündung hinzu gesellt.
Die beste Variante ist hier schonendes tupfen der Nase mit einem Papiertaschentuch. Lautes Schnäuzen ist in jedem Fall Tabu. Wenn es doch einmal Gründlicher sein muss sollte man sich hierfür auf die Toilette zurückziehen wenn die äußeren Umstände dies erlauben.

2.3) WC und Blähungen
Mit Niesen und einer triefenden Nase ist das Spektrum von unangenehmen Situationen noch lange nicht abgedeckt. Es gibt noch weit unschönere Geschichten zum Beispiel Blähungen.
Diese, eigentlich ganz natürlichen, Vorgänge die in unserem Verdauungstrakt entstehen können ganz schön peinlich und unangenehm in Gesellschaft werden. Wie verhält man sich also „richtig“?

Das beste was man machen kann ist ganz einfach ihre Entstehung zu verhindern. Ein hoher Anteil an Ballaststoffen im Essen kann zu Leibwinden führen, genau wie Hülsenfrüchte. Zwiebeln, Staudensellerie, Kohl, Knäckebrot, Eier, Sauerkraut, Wassermelonen, Bohnen sind Beispiele von den wohl bekanntesten und „gefährlichsten“ Lebensmitteln in diesem Zusammenhang.
Auch der übermäßige Genuss von Nikotin, Kaffee und Alkohol kann Magenwinde hervorrufen.

Sollte es trotz aller Vorsicht zu unangenehmen Gasen kommen, kann Abhilfe geschaffen werden durch leichte Bewegung, Kräutertees wie Pfefferminze, Fenchel, Kümmel oder Anis oder einfach Wärme.

Wenn man bemerkt das sich etwas anbahnt sollte man sich Entschuldigen und auf das WC begeben. Und wenn dann doch mal ein Missgeschick passiert Entschuldigt man sich höflich und beugt diesem in Zukunft besser vor.

Kommen wir nun zum WC, auch Toilette oder umgangssprachlicher Klo genannt. Hier sollte besonders viel Wert auf Hygiene und Sauberkeit gelegt werden.
So sind Toilettenbürsten zum Beispiel nicht nur zum Spaß auf jedem Klo vorhanden und auch wenn das Urinieren für Männer im stehen wesentlich angenehmer ist, ist sitzen hier die einzig richtige Option. Da niemand gerne Urinspritzer von den Wänden und um die Toilette putzt. Das der Deckel in jedem Fall nach Benutzung geschlossen wird sollte auch selbstverständlich sein.

Während dem Essen oder einer Besprechung oder Dergleichen wird nicht auf die Toilette gegangen. Ausnahmen sind hier nur Menschen mit einer schwachen Reizblase oder ähnlichen urologisch erklärbaren Erkrankungen.


2.4) Fahrstuhl
Sie stehen im Flur mit einer Menschenmenge und warten auf den Fahrstuhl. Endlich ist ein nicht-defekter angekommen. Doch wie geht es nun weiter? - Benimm-technisch gesehen...
Beim ein und aussteigen gilt hier die generelle Regel die wir schon in einem früheren Blogeintrag erläutert haben: Der Vortritt gebührt den Damen, Gästen und älteren Menschen. Im Berufsleben natürlich den Vorgesetzten oder Ranghöheren. Sollte jedoch ein allzu großes Gedränge herrschen werden diese Regeln über Bord geworfen und es gilt einfach das recht des Stärkeren. Nein natürlich nicht! Wer vorne steht geht auch zuerst. Gutes benehmen muss auch hier nicht leiden.

Als besonders höflich kann man hervorstechen in dem man Mitfahrern die ihre Hände nicht frei haben, wie zum Beispiel durch Einkaufstaschen oder Geschäftsunterlagen, fragt in welches Stockwerk sie denn wollen und dann für sie den Knopf drückt.

Im Fahrstuhl ist Smalltalk im übrigen eher nicht angebracht und telefonieren ist absolut unangebracht, wird aber meist eh durch ein schlechten Empfang verhindert.

Dann wäre da aber immer noch das Problem der unangenehmen Stille... Was mach man nun am besten? Man könnte
den nächstbesten Mitfahrer anstarren um möglichst Selbstsicher zu wirken
auf den Boden gucken um möglichst nicht aufzufallen
auf die Fahrstuhltür schauen
Hier ist natürlich die letzte Variante die einzig Richtige. Die erste ist absolut unhöflich und wenn man nur auf den Boden guckt strahlt das Unsicherheit aus.
Im übrigen sollte man, auch wenn der Raum sehr begrenzt ist, darauf achten möglichst niemanden anzustoßen.
Peinlich kann es auch werden wenn man aus versehen den Knopf für das falsche Stockwerk drückt. Die Tür geht auf und alle erwarten das man aussteigt, aber eigentlich will man gar nicht. Was tun?
laut sagen „Man man man! Welcher Idiot hat sich denn nu schon wieder verdrückt...“
Einfach starr gerade aus gucken und drauf hoffen das die Türen möglichst schnell wieder zu gehen.
Sich kurz Entschuldigen, kann ja schließlich jedem mal passieren.
Auch hier ist wieder letzteres das einzig Richtige. Zu seinem Fehler stehen und kurz Entschuldigen und niemand wird es Ihnen krumm nehmen. Hauptsache es passiert nicht dauernd sonst könnte doch nochmal jemand verärgert reagieren.


2.5) Sauna
Ja, auch in der Sauna gibt es gewisse Regeln die einzuhalten sind. Vor allem wenn Sie kein regelmäßiger Saunagänger sind kann es nicht schaden sich ein wenig schlau zu machen bevor man als unhöflich in der Schwitzstube auffällt.

Vor dem Eintritt wird sich kurz abgeduscht und gründlich abtrocknen (Sonst wird das Schwitzen verzögert)! Die Schuhe werden vor der Sauna gelassen und nicht mit hinein genommen. Ein grüßen der bereits Anwesenden ist angebracht. Wenn der Platz nur begrenzt ist und Sie sich neben einen Unbekannten setzen, sollten Sie fragen ob der Platz noch frei ist.
Nun steht einem gemütlichen saunieren nichts mehr im Wege. Leise Gespräche sind erlaubt außer sie befinden sich in einer Ruhe- oder Meditations-Sauna. Vermeiden Sie aber immer allzu laute Konversationen.
In Finnland, dem Heimatland der Saunen, gilt es als höflich, wenn ein frisch in den Saunaraum Eintretender eine Kelle Wasser über die Steine kippt. Dies wird in Deutschland allerdings eher als unhöflich empfunden.

Sollten sie beim betreten der Sauna ihren Chef entdecken oder aus irgendeinem anderen Grund am liebsten direkt wieder gehen wäre das nicht sehr Stilvoll. Hier sollten sie am besten einfach fortfahren, ein paar nette unverfängliche Worte wechseln. Wenn sie eine Position einnehmen mit derselben Blickrichtung kann Ihnen das die Verlegenheit allzu häufig sich kreuzender Blicke ersparen. Jedenfalls sollten sie die ungewollte Begegnung nicht zum Thema im Kohlegenkreis am nächsten Tag machen.

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