Freitag, 18. Juni 2010
Tipps und Tricks zum Thema Reisen
fm89, 12:45h
4.1) Die Bewerbung
4.2) Netiquette
4.3) Die Reise
4.3.1) Taxi
4.3.2) Flugzeug
4.4) Distanz bei der Begrüßung
4.5) Die Anrede
Stellen Sie sich einmal vor, die Schule läge just hinter Ihnen und Sie wüssten noch überhaupt nicht, wohin sie die kommende Zeit führen soll. Klar könnten Sie sich bei der nächsten Bank bewerben, ein duales Studium bei einem großen Unternehmen anstreben oder sich einfach einige Zeit auf die faule Haut legen – die Arbeit wird schon irgendwann kommen.
Einige Schulabgänger reisen nach ihrem Abschluss jedoch in ein anderes Land, um dort als Au-Pair tätig zu sein. Diese sind vornehmlich junge Erwachsene, die bei anderen Familien tätig sind und gegen Verpflegung, Unterkunft und Taschengeld die Möglichkeit erhalten, die Sprache und Kultur des Gastlandes kennenzulernen. Bis zur endgültigen Abreise müssen jedoch einige Formalitäten geklärt werden. Daher nutze ich das Thema Au-Pair, um Ihnen vorzustellen, wie man sich vor und besonders während einer, meistens Auslandsreise, benehmen sollte, um drohenden Fettnäpfchen aus dem Weg zu gehen.
4.1) Zunächst – die Bewerbung.
Natürlich kann man sich nicht einfach in ein Flugzeug setzen und darauf hoffen, dass es im Zielland eine Familie gibt, die tagtäglich am Flughafen steht und ein Schild in die Höhe streckt, welches mit den Worten „Hier die nicht angemeldeten Au-Pairs!“ beschrieben ist – nein! Zunächst muss sich bei einer speziellen Agentur beworben werden. Um dort gleicht einen guten Eindruck zu hinterlassen, sollte ein angehendes Au-Pair sich vorher überlegen, welche Formalitäten zu beachten sind.
Es ist beispielsweise wichtig zu wissen, wie groß oder klein eine Agentur ist. Ist dort nur eine Person, sollte man die Anrede im Brief nämlich so gestalten:
a) „Sehr geehrte Damen und Herren“
b) „Sehr geehrte/r Frau/Herr X“
c) „Sehr geehrte Bewerbungsagentur X“
Nicht nur für die Bewerbungsagentur, sondern generell gilt: ist ein Bewerbungsschreiben an eine Person gerichtet, so ist diese auch in der Anrede anzusprechen. Die Erfahrung zeigt, dass diejenigen, die mit der Anschrift „Sehr geehrte Damen und Herren“ die Bewerbung regelrecht am potentiellen Arbeitgeber vorbeientwickeln, nur wenige Chancen auf den Beruf haben. Es ist also von enormer Bedeutung zu wissen, an wen das Bewerbungsschreiben geht – sonst ist die gewünschte Reise schon ganz am Anfang vorbei. Antwortmöglichkeit B wäre in diesem Fall also korrekt.
Besonderheit: Wird ein Brief an eine Person geschrieben, die mehrere Titel besitzt, müssen diese auch genannt werden. In der Anrede wird nur der höchste Titel benutzt. Bei Professor Dr. X stünde dort also „Sehr geehrter Professor X“. Bei der Anschrift auf dem Briefumschlag werden jedoch alle Titel genannt. Dort stünde demnach „Herrn Prof. Dr. X“.
Bei Schreiben an mehrere Personen muss die Hierarchie beachtet werden. Richtig hieße es „Sehr geehrter Professor Dr. X, sehr geehrte Frau Dr. Y“.
Kommen wir zurück zu unserem Au-Pair. Nach dem erfolgreichen Bewerbungsschreiben steht der Reise nicht mehr viel im Weg. Jetzt ist der Zeitpunkt, wo man seine Familie kennenlernt. Dazu bietet das Internet eine perfekte Möglichkeit, da es nicht so lange dauert, als würde man einen Brief verschicken. Die Gastfamilie befindet sich in Spanien. Neben den Namen und der Anschrift der Gastfamilie, hat das Au-Pair auch eine Internetadresse bekommen. Hier hat unser Au-Pair die Möglichkeit, die Gastfamilie via Chat kennenzulernen. Aber auch hier ist es wichtig, sich benehmen zu können. Das Stichwort zum Benehmen in der virtuellen Kommunikation heißt: Netiquette.
4.2) Netiquette
Auch wenn die Netiquette meist keinerlei rechtliche Relevanz besitzt, wird sie von vielen Netzteilnehmern doch als sinnvoll erachtet. Warum auch nicht?
Ziel der Netiquette ist es, möglichst für alle Teilnehmer eine angenehme Kommunikation sicherzustellen. Doch wie sieht so eine Netiquette aus?
a) Ziel ist eine angenehme Kommunikation. Das heißt, dass sich der vermeintlich schlauere dem vermeintlich weniger schlauen anpasst. Dies geschieht zum Beispiel bei der Rechtschreibung und beim Ausdruck. Ganz nach dem Motto „der Klügere gibt nach“ schafft man so eine angenehme Konversation.
b) Andererseits könnte die Netiquette auch bedeuten, dass Tonfall und Inhalt dem Zielpublikum gegenüber angemessen sein sollte. Damit die Nachrichten leicht zu lesen sind, sollte der korrekte Satzbau und die Rechtschreibung beachtet werden. Außerdem gehört es zur Netiquette, in Singleforen anzugeben, ob man vergeben ist oder nicht.
c) Zur Netiquette gehört, den anderen Teilnehmern mitzuteilen, wie man wirklich heißt und wie alt man wirklich ist. Das Benutzen von „Nicknamen“ oder das Verschweigen des Alters gilt als unhöflich, weil man nie wirklich weiß, mit wem man es zu tun hat.
Auf die Netiquette wird in vielen Foren hingewiesen. Natürlich ist es immer abhängig von den Personen, mit denen man spricht. Generell muss man also nicht so stark auf die Netiquette achten, wenn man mit seinen Freunden chattet. Führt man jedoch eine Konversation mit fremden Menschen oder lernt man seine Gastfamilie kennen, sollte man sich an die Netiquette halten – sicher ist sicher. Es heißt jedoch nicht, dass man sich dem gegenüber anpassen soll wie in A beschrieben, oder dass man gleich angeben muss, wie man wirklich heißt (C). Richtige Antwort ist in diesem Fall B.
Besonderheit: Es ist natürlich gerne gesehen, wenn ein Au-Pair sich auch in der Sprache des Gastlandes, mindestens jedoch auf eine andere Sprache, auf die sich vorher geeinigt wurde, ausdrückt. Unhöflich ist es, wenn die eigene Sprache als selbstverständlich angesehen wird und die Gastfamilie erst übersetzen muss.
Als Merksatz und die grundlegende Empfehlung der Netiquette gilt: „Vergessen Sie niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt!“
4.3)Die Reise
4.3.1) Im Taxi
Nun ist es endlich soweit – die Reise nach Spanien kann beginnen. Um zum Flughafen zu kommen bietet sich ein Taxi an. Doch wo steigt man bei einem Taxi eigentlich ein, wenn man alleine fährt?
a) Hinten links
b) Auf dem Beifahrersitz
c) Egal
Oft hört man, dass der hintere rechte Platz eingenommen werden sollte. Tatsächlich gibt es dafür jedoch keine wirkliche Regel. Als Stilvoller Gast sollten man, gerade zur Nachtzeit, darauf verzichten, den Platz hinter dem Fahrer einzunehmen – verständlich. Grundsätzlich ist es natürlich einfacher, hinter oder auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen, da dort die Entfernung zum Kantstein beim aussteigen nicht allzu weit ist und man nicht Gefahr läuft, auf einer viel befahrenen Straße aussteigen zu müssen. Weiter signalisiert man mit seiner Platzwahl dem Fahrer, ob man lieber in Ruhe gelassen werde möchte (hinten rechts) oder nicht (Beifahrersitz). Richtig ist demnach Antwortmöglichkeit C.
Besonderheit: Nicht nur im Restaurant, sondern auch im Taxi ist es üblich, Trinkgeld zu geben. Die Höhe des Trinkgeldes sollte sich an 10% des Fahrpreises orientieren.
4.3.2) Im Flugzeug
Die Reise geht weiter – und zwar in der Luft. Und auch hier gilt es die eine oder andere Regel zu beherzigen, um auch dort seine guten Manieren zu pflegen. Die wichtigsten Dinge im Schnelldurchlauf:
1. Begrüßen Sie ihren Sitznachbarn – logisch, denn wer möchte schon sein Mittag neben einer Person einnehmen, der man nicht einmal „hallo“ gesagt hat!?
2. Nehmen sie nicht selbstverständlich beide Armlehnen in Beschlag – arrangieren Sie sich lieber mit ihrem Sitznachbarn.
3. Sprechen Sie nicht zu laut – Sie sind nicht alleine und vielleicht versuchen andere Passagiere zu schlafen – so machen Sie sich unter Umständen schnell Feinde!
4. Wenn Sie aufstehen sollten Sie sich am Vordersitz hochziehen. Der Passagier könnte sich bedanken, indem er seinen Sitz ganz nach hinten lehnt.
5. Fliegen Sie in die Ferien, können Sie nach einer gelungenen Landung dem Piloten applaudieren. Natürlich gilt das nicht für Vielflieger…
4.4) Distanz – die Begrüßung
Nach dem erfolgreichen Flug ist unser Au-Pair am spanischen Flughafen auf der Suche nach der entsprechenden Gastfamilie. Schon während des Fluges wurden Szenarien durchgespielt, wie die Begrüßung wohl ablaufen könnte.
a) In Spanien ist es üblich, sich voreinander zu verbeugen, um so die Verbundenheit auszudrücken.
b) Natürlich mit Handschlag – so wie es auch in Deutschland üblich ist.
c) Mit Küsschen und Umarmung. Die Spanier drücken auf diese Art und Weise ihre Verbundenheit zu anderen Menschen aus. Egal ob Freunde oder Bekannte.
Das Perfekte Rezept für eine Begrüßung im Ausland gibt es natürlich nicht. Jedoch sollte man so viel Respekt für das jeweilige Land zeigen, dass man sich vorher informiert, wie die Gegebenheiten in dem jeweiligen Land sind. In vielen asiatischen Ländern begrüßt man sich mit einer Verbeugung. In Europäischen hingegen mit einem Handschlag und in Südamerikanischen, aber auch in manch anderen europäischen Ländern – wie auch
in Spanien – ist es üblich, sie mit dem sogenannten „Beso“ zu begrüßen. Diese erfolgt dann bei Bekannten und Freunden durch eine Umarmung und drei Küssen. Diese sind aber mehr „Luftküsse“, bei denen sich die Wangen berühren. Die Reihenfolge ist meistens links-rechts-links und es sollte zu hören sein, wie die Luft geküsst wird. Hier ist es mit der Distanz also nicht so wichtig, wie z.B. in Asien wie beschrieben. Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass in bestimmten Ländern auch mit Handschlag begrüßt wird, jedoch sollte man auf alles gefasst sein. Demnach also Antwortmöglichkeit C.
Besonderheit: Sollte es Sie mal in die USA – spezieller nach Utah treiben, dann seien sie dort bezüglich der Distanz besonders vorsichtig! Ein dort ansässiges Gericht hat nämlich entschieden, dass zwischen einem tanzenden Paar stets Tageslicht zu sehen sein muss. Andernfalls ist mit Strafen zu rechnen!
4.5) Die Anrede
Eine immer wiederkehrende Frage: Wann spreche ich jemanden mit „du“ und wann mit „Sie“ an? Unser Au-Pair steckt in einer ähnlichen Problematik fest. Nach einer überschwänglichen Begrüßung kommt es zu den ersten Wortwechseln und schnell zu der ersten Situation, in der die Gastmutter direkt angesprochen werden soll – nur wie?
a) Natürlich gleich duzen – es ist immerhin die Gastfamilie!
b) Am besten beides: mal duzen und mal siezen. So macht man der Gastfamilie klar, dass man selbst unsicher ist und macht den ersten Schritt.
c) Vorsichtshalber erst einmal siezen.
Grundsätzlich vorab: Jede volljährige Person hat nach allgemeiner Auffassung das Recht darauf mit „Sie“ angesprochen zu werden.
Auch hier ist es eine Sache der Höflichkeit. Fällt man gleich mit dem „du“ ins Haus, könnte man einen schlechten Eindruck machen. Man weiß ja noch nicht wirklich, mit wem man es zu tun hat. Auch beides zu versuchen macht einen eigenwilligen Eindruck. Daher lieber siezen, um so auf der sicheren Seite zu sein. Möchte die andere Person nicht gesiezt werden, wird sie das schon sagen.
Grundsätzlich ist es so, dass der Ältere dem Jüngeren das „du“ anbietet. Jedoch sollte man sich vorher überlegen, ob man eigentlich wirklich das „du“ einführen möchte und was man sich für Vorteile davon verspricht. Gute Leitfragen sind zum Beispiel:
1. Verspricht man sich Vorteile von der Duzfreundschaft?
2. Ist die Person sympathisch?
3. Fühlt man sich dazu verpflichtet?
Bevor man überstürzt ein Duzangebot macht, sollte man lieber etwas mehr Zeit verstreichen lassen. Weiter sollte außerdem ein passender Zeitpunkt ausgewählt werden. Eine kleine Auswahl:
1. Momente ohne Stress und Zeitdruck
2. Momente in denen man sich gut versteht und einer Meinung ist
3. Gelegenheiten auf Betriebsfeiern oder privaten Feiern (jedoch nicht aus einer Bierlaune heraus)
Sie merken, auch eine Reise hat so ihre Schwierigkeiten. Denken Sie jedoch auch daran, sich nicht zu sehr zu verbiegen. Sie sollten trotz aller Benimmregeln stets Sie selbst bleiben und sich keine Maske aufsetzen – auch dass gehört zum guten Benehmen!
4.2) Netiquette
4.3) Die Reise
4.3.1) Taxi
4.3.2) Flugzeug
4.4) Distanz bei der Begrüßung
4.5) Die Anrede
Stellen Sie sich einmal vor, die Schule läge just hinter Ihnen und Sie wüssten noch überhaupt nicht, wohin sie die kommende Zeit führen soll. Klar könnten Sie sich bei der nächsten Bank bewerben, ein duales Studium bei einem großen Unternehmen anstreben oder sich einfach einige Zeit auf die faule Haut legen – die Arbeit wird schon irgendwann kommen.
Einige Schulabgänger reisen nach ihrem Abschluss jedoch in ein anderes Land, um dort als Au-Pair tätig zu sein. Diese sind vornehmlich junge Erwachsene, die bei anderen Familien tätig sind und gegen Verpflegung, Unterkunft und Taschengeld die Möglichkeit erhalten, die Sprache und Kultur des Gastlandes kennenzulernen. Bis zur endgültigen Abreise müssen jedoch einige Formalitäten geklärt werden. Daher nutze ich das Thema Au-Pair, um Ihnen vorzustellen, wie man sich vor und besonders während einer, meistens Auslandsreise, benehmen sollte, um drohenden Fettnäpfchen aus dem Weg zu gehen.
4.1) Zunächst – die Bewerbung.
Natürlich kann man sich nicht einfach in ein Flugzeug setzen und darauf hoffen, dass es im Zielland eine Familie gibt, die tagtäglich am Flughafen steht und ein Schild in die Höhe streckt, welches mit den Worten „Hier die nicht angemeldeten Au-Pairs!“ beschrieben ist – nein! Zunächst muss sich bei einer speziellen Agentur beworben werden. Um dort gleicht einen guten Eindruck zu hinterlassen, sollte ein angehendes Au-Pair sich vorher überlegen, welche Formalitäten zu beachten sind.
Es ist beispielsweise wichtig zu wissen, wie groß oder klein eine Agentur ist. Ist dort nur eine Person, sollte man die Anrede im Brief nämlich so gestalten:
a) „Sehr geehrte Damen und Herren“
b) „Sehr geehrte/r Frau/Herr X“
c) „Sehr geehrte Bewerbungsagentur X“
Nicht nur für die Bewerbungsagentur, sondern generell gilt: ist ein Bewerbungsschreiben an eine Person gerichtet, so ist diese auch in der Anrede anzusprechen. Die Erfahrung zeigt, dass diejenigen, die mit der Anschrift „Sehr geehrte Damen und Herren“ die Bewerbung regelrecht am potentiellen Arbeitgeber vorbeientwickeln, nur wenige Chancen auf den Beruf haben. Es ist also von enormer Bedeutung zu wissen, an wen das Bewerbungsschreiben geht – sonst ist die gewünschte Reise schon ganz am Anfang vorbei. Antwortmöglichkeit B wäre in diesem Fall also korrekt.
Besonderheit: Wird ein Brief an eine Person geschrieben, die mehrere Titel besitzt, müssen diese auch genannt werden. In der Anrede wird nur der höchste Titel benutzt. Bei Professor Dr. X stünde dort also „Sehr geehrter Professor X“. Bei der Anschrift auf dem Briefumschlag werden jedoch alle Titel genannt. Dort stünde demnach „Herrn Prof. Dr. X“.
Bei Schreiben an mehrere Personen muss die Hierarchie beachtet werden. Richtig hieße es „Sehr geehrter Professor Dr. X, sehr geehrte Frau Dr. Y“.
Kommen wir zurück zu unserem Au-Pair. Nach dem erfolgreichen Bewerbungsschreiben steht der Reise nicht mehr viel im Weg. Jetzt ist der Zeitpunkt, wo man seine Familie kennenlernt. Dazu bietet das Internet eine perfekte Möglichkeit, da es nicht so lange dauert, als würde man einen Brief verschicken. Die Gastfamilie befindet sich in Spanien. Neben den Namen und der Anschrift der Gastfamilie, hat das Au-Pair auch eine Internetadresse bekommen. Hier hat unser Au-Pair die Möglichkeit, die Gastfamilie via Chat kennenzulernen. Aber auch hier ist es wichtig, sich benehmen zu können. Das Stichwort zum Benehmen in der virtuellen Kommunikation heißt: Netiquette.
4.2) Netiquette
Auch wenn die Netiquette meist keinerlei rechtliche Relevanz besitzt, wird sie von vielen Netzteilnehmern doch als sinnvoll erachtet. Warum auch nicht?
Ziel der Netiquette ist es, möglichst für alle Teilnehmer eine angenehme Kommunikation sicherzustellen. Doch wie sieht so eine Netiquette aus?
a) Ziel ist eine angenehme Kommunikation. Das heißt, dass sich der vermeintlich schlauere dem vermeintlich weniger schlauen anpasst. Dies geschieht zum Beispiel bei der Rechtschreibung und beim Ausdruck. Ganz nach dem Motto „der Klügere gibt nach“ schafft man so eine angenehme Konversation.
b) Andererseits könnte die Netiquette auch bedeuten, dass Tonfall und Inhalt dem Zielpublikum gegenüber angemessen sein sollte. Damit die Nachrichten leicht zu lesen sind, sollte der korrekte Satzbau und die Rechtschreibung beachtet werden. Außerdem gehört es zur Netiquette, in Singleforen anzugeben, ob man vergeben ist oder nicht.
c) Zur Netiquette gehört, den anderen Teilnehmern mitzuteilen, wie man wirklich heißt und wie alt man wirklich ist. Das Benutzen von „Nicknamen“ oder das Verschweigen des Alters gilt als unhöflich, weil man nie wirklich weiß, mit wem man es zu tun hat.
Auf die Netiquette wird in vielen Foren hingewiesen. Natürlich ist es immer abhängig von den Personen, mit denen man spricht. Generell muss man also nicht so stark auf die Netiquette achten, wenn man mit seinen Freunden chattet. Führt man jedoch eine Konversation mit fremden Menschen oder lernt man seine Gastfamilie kennen, sollte man sich an die Netiquette halten – sicher ist sicher. Es heißt jedoch nicht, dass man sich dem gegenüber anpassen soll wie in A beschrieben, oder dass man gleich angeben muss, wie man wirklich heißt (C). Richtige Antwort ist in diesem Fall B.
Besonderheit: Es ist natürlich gerne gesehen, wenn ein Au-Pair sich auch in der Sprache des Gastlandes, mindestens jedoch auf eine andere Sprache, auf die sich vorher geeinigt wurde, ausdrückt. Unhöflich ist es, wenn die eigene Sprache als selbstverständlich angesehen wird und die Gastfamilie erst übersetzen muss.
Als Merksatz und die grundlegende Empfehlung der Netiquette gilt: „Vergessen Sie niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt!“
4.3)Die Reise
4.3.1) Im Taxi
Nun ist es endlich soweit – die Reise nach Spanien kann beginnen. Um zum Flughafen zu kommen bietet sich ein Taxi an. Doch wo steigt man bei einem Taxi eigentlich ein, wenn man alleine fährt?
a) Hinten links
b) Auf dem Beifahrersitz
c) Egal
Oft hört man, dass der hintere rechte Platz eingenommen werden sollte. Tatsächlich gibt es dafür jedoch keine wirkliche Regel. Als Stilvoller Gast sollten man, gerade zur Nachtzeit, darauf verzichten, den Platz hinter dem Fahrer einzunehmen – verständlich. Grundsätzlich ist es natürlich einfacher, hinter oder auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen, da dort die Entfernung zum Kantstein beim aussteigen nicht allzu weit ist und man nicht Gefahr läuft, auf einer viel befahrenen Straße aussteigen zu müssen. Weiter signalisiert man mit seiner Platzwahl dem Fahrer, ob man lieber in Ruhe gelassen werde möchte (hinten rechts) oder nicht (Beifahrersitz). Richtig ist demnach Antwortmöglichkeit C.
Besonderheit: Nicht nur im Restaurant, sondern auch im Taxi ist es üblich, Trinkgeld zu geben. Die Höhe des Trinkgeldes sollte sich an 10% des Fahrpreises orientieren.
4.3.2) Im Flugzeug
Die Reise geht weiter – und zwar in der Luft. Und auch hier gilt es die eine oder andere Regel zu beherzigen, um auch dort seine guten Manieren zu pflegen. Die wichtigsten Dinge im Schnelldurchlauf:
1. Begrüßen Sie ihren Sitznachbarn – logisch, denn wer möchte schon sein Mittag neben einer Person einnehmen, der man nicht einmal „hallo“ gesagt hat!?
2. Nehmen sie nicht selbstverständlich beide Armlehnen in Beschlag – arrangieren Sie sich lieber mit ihrem Sitznachbarn.
3. Sprechen Sie nicht zu laut – Sie sind nicht alleine und vielleicht versuchen andere Passagiere zu schlafen – so machen Sie sich unter Umständen schnell Feinde!
4. Wenn Sie aufstehen sollten Sie sich am Vordersitz hochziehen. Der Passagier könnte sich bedanken, indem er seinen Sitz ganz nach hinten lehnt.
5. Fliegen Sie in die Ferien, können Sie nach einer gelungenen Landung dem Piloten applaudieren. Natürlich gilt das nicht für Vielflieger…
4.4) Distanz – die Begrüßung
Nach dem erfolgreichen Flug ist unser Au-Pair am spanischen Flughafen auf der Suche nach der entsprechenden Gastfamilie. Schon während des Fluges wurden Szenarien durchgespielt, wie die Begrüßung wohl ablaufen könnte.
a) In Spanien ist es üblich, sich voreinander zu verbeugen, um so die Verbundenheit auszudrücken.
b) Natürlich mit Handschlag – so wie es auch in Deutschland üblich ist.
c) Mit Küsschen und Umarmung. Die Spanier drücken auf diese Art und Weise ihre Verbundenheit zu anderen Menschen aus. Egal ob Freunde oder Bekannte.
Das Perfekte Rezept für eine Begrüßung im Ausland gibt es natürlich nicht. Jedoch sollte man so viel Respekt für das jeweilige Land zeigen, dass man sich vorher informiert, wie die Gegebenheiten in dem jeweiligen Land sind. In vielen asiatischen Ländern begrüßt man sich mit einer Verbeugung. In Europäischen hingegen mit einem Handschlag und in Südamerikanischen, aber auch in manch anderen europäischen Ländern – wie auch
in Spanien – ist es üblich, sie mit dem sogenannten „Beso“ zu begrüßen. Diese erfolgt dann bei Bekannten und Freunden durch eine Umarmung und drei Küssen. Diese sind aber mehr „Luftküsse“, bei denen sich die Wangen berühren. Die Reihenfolge ist meistens links-rechts-links und es sollte zu hören sein, wie die Luft geküsst wird. Hier ist es mit der Distanz also nicht so wichtig, wie z.B. in Asien wie beschrieben. Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass in bestimmten Ländern auch mit Handschlag begrüßt wird, jedoch sollte man auf alles gefasst sein. Demnach also Antwortmöglichkeit C.
Besonderheit: Sollte es Sie mal in die USA – spezieller nach Utah treiben, dann seien sie dort bezüglich der Distanz besonders vorsichtig! Ein dort ansässiges Gericht hat nämlich entschieden, dass zwischen einem tanzenden Paar stets Tageslicht zu sehen sein muss. Andernfalls ist mit Strafen zu rechnen!
4.5) Die Anrede
Eine immer wiederkehrende Frage: Wann spreche ich jemanden mit „du“ und wann mit „Sie“ an? Unser Au-Pair steckt in einer ähnlichen Problematik fest. Nach einer überschwänglichen Begrüßung kommt es zu den ersten Wortwechseln und schnell zu der ersten Situation, in der die Gastmutter direkt angesprochen werden soll – nur wie?
a) Natürlich gleich duzen – es ist immerhin die Gastfamilie!
b) Am besten beides: mal duzen und mal siezen. So macht man der Gastfamilie klar, dass man selbst unsicher ist und macht den ersten Schritt.
c) Vorsichtshalber erst einmal siezen.
Grundsätzlich vorab: Jede volljährige Person hat nach allgemeiner Auffassung das Recht darauf mit „Sie“ angesprochen zu werden.
Auch hier ist es eine Sache der Höflichkeit. Fällt man gleich mit dem „du“ ins Haus, könnte man einen schlechten Eindruck machen. Man weiß ja noch nicht wirklich, mit wem man es zu tun hat. Auch beides zu versuchen macht einen eigenwilligen Eindruck. Daher lieber siezen, um so auf der sicheren Seite zu sein. Möchte die andere Person nicht gesiezt werden, wird sie das schon sagen.
Grundsätzlich ist es so, dass der Ältere dem Jüngeren das „du“ anbietet. Jedoch sollte man sich vorher überlegen, ob man eigentlich wirklich das „du“ einführen möchte und was man sich für Vorteile davon verspricht. Gute Leitfragen sind zum Beispiel:
1. Verspricht man sich Vorteile von der Duzfreundschaft?
2. Ist die Person sympathisch?
3. Fühlt man sich dazu verpflichtet?
Bevor man überstürzt ein Duzangebot macht, sollte man lieber etwas mehr Zeit verstreichen lassen. Weiter sollte außerdem ein passender Zeitpunkt ausgewählt werden. Eine kleine Auswahl:
1. Momente ohne Stress und Zeitdruck
2. Momente in denen man sich gut versteht und einer Meinung ist
3. Gelegenheiten auf Betriebsfeiern oder privaten Feiern (jedoch nicht aus einer Bierlaune heraus)
Sie merken, auch eine Reise hat so ihre Schwierigkeiten. Denken Sie jedoch auch daran, sich nicht zu sehr zu verbiegen. Sie sollten trotz aller Benimmregeln stets Sie selbst bleiben und sich keine Maske aufsetzen – auch dass gehört zum guten Benehmen!